Wie wird aus einer guten Idee ein echtes Unternehmen? Das neue Planspiel EcoStartup vermittelt genau das – spielerisch, praxisnah und mit viel Raum für Erfahrung. Im Rahmen der ersten Schulung für Lehrkräfte und Dozierende in Schleswig-Holstein haben wir mit Kursleiter Lasse Zipfel sowie den Teilnehmenden Katrin D. und Simon W. gesprochen – über Aha-Momente, die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht und die Relevanz unternehmerischer Kompetenzen in Schule und Hochschule.
Wirtschaft erleben, verstehen und umsetzen
Für Lasse Zipfel ist EcoStartup ein wichtiger Baustein für mehr unternehmerische Bildung: „Lehrkräfte erhalten mit dem Planspiel ein Werkzeug, mit dem Schülerinnen und Schüler wirtschaftliche Zusammenhänge spielerisch begreifen – und eigene unternehmerische Entscheidungen treffen.“ Ziel sei es, wirtschaftliche Kompetenzen und Soft Skills wie Problemlösungsfähigkeit und Teamarbeit zu fördern – und das vor dem Hintergrund, dass ökonomische Inhalte im Schulalltag oft zu kurz kommen.
Katrin und Simon – überzeugt vom neuen Format
Die beiden Lehrkräfte Katrin D. und Simon W. sind überzeugt vom neuen Planspielformat: „Das Thema Unternehmensgründung interessiert unsere Schülerinnen und Schüler aktuell sehr. EcoStartup bietet einen greifbaren Zugang, gerade für Projektwochen oder fächerübergreifende Unterrichtseinheiten“, so Katrin. Simon ergänzt: „Die Simulation verdeutlicht, wie komplex wirtschaftliche Entscheidungen sind – ideal für die Klasse 11, vielleicht sogar schon ab Klasse 9.“
Lernen durch Handeln – mit Aha-Effekt
Die Fortbildungsstruktur sieht vor, dass die Lehrkräfte und Dozierenden das Spiel erst einmal selbst als handelnde Personen erleben und lässt Unsicherheiten zu Beginn des Spiels ganz bewusst zu. Dabei zeigte sich, dass die Komplexität des Spiels zunächst als herausfordernd wahrgenommen wurde. Negative Geschäftszahlen in der ersten Runde waren das Ergebnis. „Doch genau das führt zu Lerneffekten“, meint Lasse Zipfel. Am zweiten Schulungstag wechseln die Teilnehmenden dann die Perspektive und lernen, die Zusammenhänge hinter der Spielweise zu verstehen. „Die Teams erkannten dabei zunehmend die Mechanismen und konnten ihre Strategien gezielt verbessern“, so der Kursleiter.
Mehr Praxisnähe durch Vernetzung
Ein besonders wertvoller Aspekt: Der direkte Praxisbezug lässt sich durch externe Partnerschaften intensivieren. „EcoStartup ist nicht nur eine realitätsnahe Simulation – sie lässt sich hervorragend mit echten Unternehmensgeschichten verknüpfen“, erklärt Lasse Zipfel. Er empfiehlt Kooperationen mit lokalen Gründungszentren, Startups oder Unternehmen, deren Akteur:innen von ihren Herausforderungen und Erfahrungen berichten.
Dieser Austausch schaffe nicht nur Authentizität, sondern bringe Win-win-Potenziale mit sich: „Die Teilnehmenden erkennen, dass die im Spiel simulierten Herausforderungen auch im echten Gründungsalltag existieren – und gewinnen dadurch neue Motivation und Erkenntnisse.“ Gleichzeitig können auch integrierte Startups profitieren: durch frische Perspektiven, Reflexionsimpulse und den direkten Kontakt zu potenziellen Nachwuchstalenten.
Unternehmerisches Denken früh fördern
Kursleiter Lasse Zipfel sieht in EcoStartup eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen der Arbeitswelt: „Unternehmerisches Denken, Eigenverantwortung, Kreativität und soziale Kompetenzen – all das wird im Spiel gestärkt. Es sind zentrale Zukunftskompetenzen, die im Arbeitsleben gefordert werden.“
Impulse für den eigenen Unterricht
Die Fortbildung vermittelte nicht nur Inhalte, sondern auch Methoden. Teilnehmerin Katrin D. hebt hervor: „Die Simulation zeigt eindrucksvoll die Wechselwirkungen zwischen Unternehmensbereichen.“ Ihr Kollege Simon W. ergänzt: „Hilfreich sind auch Tools wie der Business Model Canvas oder Pitches – die lassen sich gut in den Unterricht integrieren.“
Ein weiterer Pluspunkt aus Sicht der beiden Lehrkräfte ist die Integration nachhaltiger Aspekte. „EcoStartup verknüpft wirtschaftliches Denken mit gesellschaftlicher Verantwortung“, sagt Simon. „Schülerinnen und Schüler lernen, dass unternehmerischer Erfolg und Nachhaltigkeit zusammengehören – ökologisch, ökonomisch und sozial.“
Weiterführende Tipps zum Einsatz von EcoStartup
EcoStartup eignet sich ideal für Projektwochen mit 12 bis 30 Teilnehmenden. In EcoStartup geschulte Lehrende übernehmen die Spielleitung. Das Spiel kann auch außerhalb des Schulgeländes durchgeführt werden. Die Joachim Herz Stiftung stellt die Lizenz für den nicht-kommerziellen Gebrauch kostenfrei zur Verfügung.
Zur Anmeldung zum Planspiel EcoStartup geht es hier.
Die nächsten Schulungstermine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.